Der Begriff Assistive Technologie ist die Übersetzung des englischen Begriffs assistive technology (AT). Assistive Technologie ist ein weit gefasster Sammelbegriff für unterstützende Produkte (Hilfsmittel) einschließlich der zugehörigen Systeme und Dienstleistungsprozesse im Zusammenhang mit der geeigneten Auswahl, Bereitstellung und Anwendung (WHO).

Ziel ist es, einstellungs- und umweltbedingte Barrieren zu überwinden, um die Teilhabe von Menschen mit dauerhaften oder vorübergehenden sensorischen, motorischen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen zu unterstützen, zu verbessern und Beeinträchtigungen vorzubeugen.

Beispiele sind u.v.a.:

  • Brillen, Hörgeräte, Vorlesestifte, Übersetzungsgeräte, Farberkennungsgeräte, Spezialtastatruren Steuerungen und -schalter…
  • speziell angefertigte oder angepasste Produkte wie Geräte (z. B. Rollstühle, Stifthalter),
  • elektronische Hard- und Software (z. B. Lernsoftware, Braillezeilen)
  • Kommunikationsgeräte mit Symbolen für nicht sprechende Menschen oder Autisten
  • auch bauliche Vorrichtungen zur Gestaltung der physischen Umgebung (z. B. Aufzüge, Armaturen)

Es werden auch Möglichkeiten der Anpassbarkeit (adaptability) und Zugänglichkeit (accessibility) von Produkten im universellen Design berücksichtigt. Universelles Design (auch: Universal Design, Design for all) ist ein Designkonzept im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), nach dem Produkte, Dienstleistungen, Geräte, Programme, Umgebungen und Systeme so gestaltet werden, dass sie von möglichst vielen Menschen ohne Anpassung oder Spezialisierung genutzt werden können.

So können moderne Kommunikationsmedien wie Mobiltelefone oder tablet-PCs Texte vorlesen, übersetzen, eingetippte Sätze oder Texte live sprechen, an Hörgeräte oder -implantate angepasst werden, per Stimme gesteuert werden, Wegbeschreibungen geben, fotografierte Dinge erklären, …

Auch in der Schule ist so die Teilnahme am Unterricht in vielfältiger Form mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen möglich.

Notech (keine assistive Technologie)nicht elektronische Hilfen, wie bspw. körpereigene Kommunikations- und Handlungsformen (z.B. gestikulieren, auf etwas zeigen, über Blicke kommunizieren, Gebärden)
Lowtech (assistive Technologie)sowohl nicht elektronische als auch einfache elektronische Produkte (z.B. rutschfeste Unterlagen, Taschenrechner, einfache Sprachausgabegeräte)
Midtech (assistive Technologie)einfach handzuhabende elektronische Hilfsmittel (z.B. Audiobooks, adaptierte Tastaturen, elektronische Wörterbücher)
Hightech (assistive Technologie)komplexe Technologien, die den neuesten Stand der Technik repräsentieren (z.B. Spracherkennungssoftware, Roboterarme)
Zukunftstechnologie/​Highendtech (assistive Technologie)Technologien, die noch Teil der Forschung und Entwicklung sind (z.B. Computer-Brain-Interfaces, Virtual- und/oder Mixed-Reality)
AlltagstechnologieGegenstände des alltäglichen Lebens, die assistive Funktionen haben können (z.B. Tablets)
MedizinprodukteProdukte, die im Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen gelistet sind (z.B. komplexe Kommunikationshilfen)
Systematik assistiver Technologien (in Anlehnung an Copley und Ziviani 2004; Wendt und Lloyd 2011; Fisseler 2012; Feichtinger 2019 und 2020)

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