Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist eine Fähigkeit, die als Zeit definiert werden kann, die eine Person benötigt, um eine mentale Aufgabe durchzuführen. Sie hängt mit der Geschwindigkeit zusammen, mit der eine Person erhaltene Information verstehen und darauf reagieren kann, unabhängig davon, ob diese visuell (Buchstaben und Zahlen), auditiv (Sprache) oder in Form von Bewegung aufgenommen wird.

Beispiele für kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit

Die Verarbeitungsgeschwindigkeit wird benötigt, um einfache visuelle Muster zu erkennen; für das schnelle „Scannen“ von Texten nach Schlüsselwörtern, das Erkennen von Formen aus einem Wirrwarr, das Finden von Wegen in einem Labyrinth, … ; für Tests, die einfache Entscheidungen erfordern; für grundlegende mathematische Aufgaben; die Handhabung von Zahlen oder auch für logisches Denken unter Druck. 

Einige Beispiele für eine langsame Verarbeitungsgeschwindigkeit: Benötigst das Kind eine Stunde für eine Aufgabe, die in 30 Minuten erledigt werden könnte? Fällt es schwer, Anleitungen zu folgen oder eine spezifische Aktivität zu planen, insbesondere dann, wenn nicht viel Zeit dafür gegeben ist? Ist ein Kind schlecht bei Prüfungen, obwohl es den Stoff kennt?

Störungen und Krankheiten im Zusammenhang mit einer langsamen Verarbeitungsgeschwindigkeit

Eine langsame Verarbeitungsgeschwindigkeit ist strukturell keine Lernstörung und kein Aufmerksamkeitsproblem. Es gibt auch keine Verbindung zur Intelligenz, jedoch werden alle Lernphasen dabei beeinträchtigt. Wenn wir über eine langsame Verarbeitungsgeschwindigkeit sprechen, darf nicht vergessen werden, dass diese verschiedene Auswirkungen auf Lernstörungen haben kann, beispielsweise auf ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie oder auf eine auditive Verarbeitungsstörung.

Dies kann Aufgaben wie die Zielplanung, Problemlösung oder das Durchhaltevermögen bei persönlichen Zielen beeinträchtigen. 

Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist bei Störungsbildern des autistischen Spektrums und anderen Krankheiten, wie Demenz oder Schizophrenie, häufig ebenfalls reduziert.

Störungen der Informationsverarbeitung im Kindes- und Jugendalter können einen erheblichen Einfluss auf die schulische und soziale Teilhabe haben. Als grundlegende Hirnfunktion, welche die Grundlage für höhere kognitive Prozesse und die schulische Leistungsfähigkeit darstellt, wäre ein Training zur Verbesserung und Steigerung der Informationsverarbeitung wünschenswert. Da es kaum Studien zu der Wirksamkeit von speziellen Trainingsansätzen, z. B. PC-Trainings, gibt und auch nicht zum Transfer von Trainingseffekten auf Alltagsbedingungen, sollte der Fokus von schulischen Interventionen eher auf Kompensationsstrategien liegen.

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