Die Außenstelle des Förderzentrums in der VAMED Klinik Geesthacht

In der Klinikschule der Vamedklinik arbeiten Lehrkräfte des Landes Schleswig-Holstein. 

Kinder, die schulpflichtig sind oder bei denen Schulentscheidungen anstehen, erhalten Unterricht während des Aufenthaltes.

Die Unterrichtsdauer oder der Unterrichtsumfang während des Aufenthaltes in der Klinik orientiert sich an den Kapazitäten und Belegungszahlen sowie therapeutischen Schwerpunkten von Ärzten und Klinik, soll aber auch der Belastbarkeit und individuellen Notwendigkeiten des Kindes gerecht werden.
Eine Zuweisung in den Unterricht erfolgt durch die Therapieplanung der Klinik, nicht immer können hier alle pädagogischen Aspekte Berücksichtigung finden.


1. Zielsetzungen des Unterrichts
Ziel einer schulischen Maßnahmen nach Unfall oder Erkrankung ist die Wiedereingliederung in eine Schule, die den Leistungsvoraussetzungen des Kindes angemessen ist.

Die Schülerinnen und Schüler, die zum Beispiel eine Schädigung des zentralen Nervensystems erlitten haben, oder die nach Operation oder Erkrankung lange den Unterricht ihrer Schule nicht besuchen konnten, können nach der Entlassung aus der Klinik häufig nicht in ihre Klasse reintegriert werden.
Oft ist eine Wiederholung der Klasse, u. U. mit besonderen Fördermaßnahmen notwendig.

Je nach Schwere der erlittenen Verletzungen oder der eventuell bleibenden Behinderungen kann vielleicht auch ein Schulwechsel erforderlich sein, die Installation von Schulbegleitung oder Hilfsmitteln.

Andere Patientengruppen sollen während des Aufenthaltes sogenannten Stützunterricht erhalten, weiter an den teilweise von der Stammschule mitgebrachten Unterlagen arbeiten.

2. Förderdiagnostik
Wünschenswert ist, dass zu Beginn und während der gesamten Dauer des Aufenthaltes in der Rehabilitationsklinik in Zusammenarbeit mit den Eltern, den Lehrerinnen und Lehrern der zuletzt besuchten Schule und den Therapiebereichen der Klinik der aktuelle Leistungsstand ermittelt wird, und darauf basierend ein auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmter Unterricht geleistet sowie evtl. eine Schulempfehlung abgegeben wird. Diese sollte folgende Bereiche berücksichtigen:

· Schulleistungen
· Sprache
· Wahrnehmung
· Gedächtnis
· Konzentration
· motorische Fähigkeiten
· …

Auf dieser Grundlage wird ein individuelles Unterrichtsangebot erarbeitet. Da die Kinder sich mehr oder weniger schnell ständig in ihren Fähigkeiten verbessern, ist der Aspekt der Prozessdiagnostik besonders hervorzuheben.

Ein Tag im Leben der 6-jährigen Milena. Milena ist nach einem Unfall schwer hirngeschädigt und wird in der Vamed Klinik Geesthacht behandelt, einer Klinik für Neurologie und ein Neurologisches Rehabilitationszentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Hier werden durch verschiedene Therapien die Hirnfunktionen trainiert mit dem Ziel, den Kindern ein selbständiges Leben zu ermöglichen.

Das Foto zeigt Milena mit ihrem Lehrer in der klinikeigenen Schule.

3. Schwerpunkte der Unterrichtsarbeit/Unterrichtsumfang
Entsprechend den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen findet ein Unterricht statt, der sich an den Bedürfnissen und der Befindlichkeit jedes einzelnen Schülers/jeder Schülerin orientiert. Es wird sowohl Einzel- als auch Partner- und Gruppenunterricht erteilt.

Vorwiegend werden Inhalte der Fächer Deutsch, Mathematik und Sachkunde, in Einzelfällen auch weitere Fächer entsprechend der jeweiligen Lehrpläne behandelt.
Meist steht aber zunächst die Steigerung des Selbstwertgefühls und die Verbesserung der Lernmotivation im Vordergrund. Oft muss eine gerade erworbene Behinderung verarbeitet werden.

Weitere Aufgabenfelder der Unterrichtsarbeit sind die Verringerung von Beeinträchtigungen der Wahrnehmung, der Konzentration und des Gedächtnisses sowie die Verbesserung der Gruppenfähigkeit.
Wenn es erforderlich und sinnvoll ist, werden die Kinder an den Umgang mit technischen Hilfsmitteln herangeführt und geschult (Computer, Tablet, …), um die Chancen einer schulischen Reintegration zu verbessern.

4. Nachbetreuung
Vor der Entlassung wird gemeinsam mit den übrigen Fachkräften der Klinik ein Vorschlag zur schulischen Eingliederung erarbeitet und Kontakt mit der aufnehmenden Schule hergestellt.

Es wird mit dem zuständigen Schulamt und den zukünftigen Lehrkräften des Patienten genau abgesprochen, welche Unterrichtsbedingungen für eine erfolgreiche Wiedereingliederung geschaffen werden müssen.
Über jede Schülerin und jeden Schüler wird ein Abschlussbericht angefertigt, der u. a. Aussagen über die geleistete Unterrichtsarbeit, das Arbeits- und Sozialverhalten, das Lernvermögen und den schulischen Leistungsstand enthält. Der Bericht schließt mit einer Empfehlung zur weiteren Förderung.
Während der gesamten Aufenthaltsdauer ist ein intensiver Kontakt und Austausch mit den Eltern unerlässlich.

5. Kollegium
In der Klinikschule unterrichten zur Zeit 7 Lehrkräfte. Vier von ihnen sind SonderpädagogInnen mit unterschiedlichen Fachrichtungen (Förderschwerpunkt Lernen, Förderschwerpunkt Sprache, Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung), zwei KollegInnen sind aus den Gemeinschaftsschulen in Geesthacht und eine Kollegin aus einem Gymnasium abgeordnet.

Postanschrift:

VAMED Klinik Geesthacht

Johannes-Ritter-Straße 100

D-21502 Geesthacht

rgh.schule (at) vamed-gesundheit.de

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