Das Tourette-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen immer wieder kurze, schnelle Bewegungen oder Laute machen, die sie nur bedingt kontrollieren können.
Diese werden Tics genannt. Meist handelt es sich um kleine Bewegungen wie übermäßiges Augenblinzeln oder Bewegungen mit dem Mund, aber es können auch größere Bewegungen oder Geräusche, Laute oder Beschimpfungen vorkommen.
Die Ursachen des Tourette-Syndroms sind noch nicht vollständig erforscht, allerdings wird beschrieben, dass genetischen Faktoren eine große Bedeutung zukommt.
Manchen Menschen mit Tourette-Syndrom hilft eine Verhaltenstherapie, um besser mit den Bewegungen umzugehen. Anderen helfen Medikamente, die die Entstehung des Bewegungsimpulses unterdrücken sollen. Die individuelle Entwicklung kann sehr unterschiedlich sein.
Gerade weil Menschen mit Tourette-Syndrom keinen oder nur wenig Einfluss auf ihre Ticshaben, werden die mit dem Tourette-Syndrom verbundenen Auffälligkeiten häufig als schlechte Angewohnheiten interpretiert. Dies führt bei den Schülerinnen und Schülern in Öffentlichkeit und Schule auf Unverständnis und Ablehnung, was wiederum zu einer Verstärkung der Auffälligkeiten führen kann.
Auch Erwachsene mit Tourette-Syndrom werden vielfach diskriminiert und erfahren oft Einschränkungen in ihrer beruflichen und privaten Entwicklung.
Außenstehende fühlen sich oft durch die unwillkürlichen Tics persönlich provoziert. Tourette-Betroffene sind gewöhnlich ebenso leistungsfähig wie ihre Andere und können, sofern keine schweren Begleiterkrankungen vorliegen, am gesellschaftlichen Leben voll teilnehmen. Oft verschärfen jedoch Stress-Situationen die Symptome.
Die Bezeichnung nennt den französischen Neurologen und Psychiater Georges Gilles de la Tourette, der erstmals diese Erkrankung beschrieb.