Was ist der Vertrauensintervall?
In der Sonderpädagogischen Diagnostik verwenden wir Testverfahren die bestimmten Gütekriterien entsprechen.
Sie sollten aktuell sein, es sollten Vergleichsnormen zur Altersgruppe, Klassenstufe herangezogen werden,
objektiv (bei verschiedenen Testleiterinnen das gleiche Ergebnis bei den selben getesteten Personen)
valide (gültig: das messen, was sie zu messen vorgeben)
reliabel (misst ein Test zuverlässig, Parallelformen führen zum gleichen Ergebnis, der Vergleich mit Testergebnissen anderer Test hat große Übereinstimmungen)
sprachfrei/sprachfair/kulturfair (Die Testdurchführung sollte benachteiligende Faktoren für bestimmte Gruppen von vorne herein ausschließen, d.h., dass man aus einer Auswahl an Testverfahren entscheiden muss, welche Verfahren zum Einsatz kommen. Auch sollten medizinische Ursachen für ein Lernversagen in der Schule vor Beginn der Testung ausgeschlossen sein, daher wird mit der Einleitung einer sonderpädagogischen Überprüfung erneut eine schulärztliche Untersuchung veranlasst.
Durch einen Test erhalten wir als Ergebnis nur einen Messwert, nicht aber den vermutlich wahren Wert. Um eine eindeutige Diagnose zu stellen und Fördermaßnahmen zu planen, ist es aber wichtig, einschätzen zu können, in welchem Bereich sich der wahre Wert befindet.
Das Vertrauensintervall ist der Bereich oberhalb und unterhalb des gemessenen Wertes, in dem sich mit hoher Wahrscheinlichkeit der wahre Wert befindet. Es ist aussagekräftiger als der Messwert, der immer durch mögliche Messfehler verzerrt sein kann. So interpretiert man in der diagnostischen Tätigkeit den Bereich des Vertrauensintervalls, um einschätzen zu können, wo der wahre Wert (d. h. die tatsächlichen Fähigkeiten) liegt. So wird in der Regel bei Intelligenztestverfahren ein Vertrauensbereich berechnet, bei dem mit 95%iger Wahrscheinlichkeit der Intervall den wahren Wert enthält.
Die gleiche Bedeutung hat der Begriff Konfidenzintervall.