Diagnostik, hier: Sonderpädagogische Diagnostik besteht nach der KMK (2019) aus
a) Feststellungsdiagnostik
b) Förderdiagnostik.
zu a) Die Feststellungsdiagnostik untersucht den sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf und empfiehlt Förderort und ‐ziele. Hierbei handelt es sich um eine umfassende Statusdiagnostik bestehend aus Anamnese, Beobachtungen, Gesprächen mit allen Beteiligten zu einem Zeitpunkt, welches in einem sonderpädagogischen Gutachten festgehalten wird und für die gemeinsame Entscheidung aller Beteiligter nach den Landesgesetzen des Bundeslandes der besuchten Schule dient.
zu b) Die Förderdiagnostik dagegen ist eine prozessorientierte Diagnostik zur Planung individueller Bildungsangebote, welche den aktuellen Lernstand zu festen Zeitpunkten erhebt und Fördermöglichkeiten nach dem Prinzip wiederholender Diagnostik, Intervention (Förderung) und Evaluation (Auswertung) ableitet (KMK, 2019).
Diagnostik hat verschiedene Aufgabe und dient als Grundlage für:
• Beratung zur Schullaufbahn, Schulentscheidungen
• Feststellung, Anerkennung und Zuweisung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs
• Feststellung, Anerkennung und Zuweisung von Nachteilsausgleichen
• Installation von Förderprogrammen
• Begründung von pädagogischen Entscheidungen, pädagogischen Handlungen und
Förderzielsetzungen
• Übersicht und Dokumentation eines aktuellen Lernstandes und Lernentwicklung (Lernplan, Förderplan)
Ablauf und Methoden:
- Umfassende Beobachtung und Untersuchung: Der diagnostische Prozess umfasst verschiedene Beobachtungen und Untersuchungen, z.B. im aktuellen Lernumfeld, in unterschiedlichen Situationen und mit unterschiedlichen Methoden.
- Eltern/…- Gespräche und Zusammenarbeit: Gespräche mit Eltern und anderen beteiligten Fachkräften sind ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik.
- Vielfältige diagnostische Instrumente: Je nach Förderschwerpunkt und individueller Fragestellung kommen verschiedene Instrumente zum Einsatz, wie z.B. Intelligenztests, Schulleistungstests, Beobachtungsinstrumente und Förderdiagnostische Verfahren.
- Multiprofessionelle Zusammenarbeit: Die Diagnostik erfolgt oft in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachkräften, wie Sonderpädagogen, Lehrkräften, Schulärzten, Schulpsychologen und ggf. weiteren Experten.