Die Theory of Mind (ToM)
beschreibt die psychologische Fähigkeit, mentale Zustände wie Gedanken, Gefühle, Wünsche und Überzeugungen bei sich selbst und anderen zu erkennen und zu verstehen. Dies ist eine grundlegende Voraussetzung für soziale Interaktionen, da es uns ermöglicht, das Verhalten anderer zu interpretieren, zu erklären und vorherzusagen. Ein berühmter Test hierfür ist der „False-Belief-Test“ (Fehlglaubens-Test), bei dem Kinder zeigen müssen, dass sie verstehen können, dass jemand etwas glaubt, was nicht der Wahrheit entspricht.
Kernaspekte der Theory of Mind
- Erkennen mentaler Zustände: Die Fähigkeit, anderen eine „Theorie“ über deren geistige Vorgänge zuzuschreiben.
- Soziale Interaktion: Unverzichtbar für eine erfolgreiche Kommunikation, da sie das Verhalten anderer einordnen hilft.
- Verständnis von Handlungen: Ermöglicht die Vorhersage, warum jemand auf eine bestimmte Weise handelt.
Relevanz bei Störungen
- Autismus-Spektrum-Störungen: Defizite in der Theory of Mind können zu Problemen bei der Deutung der Gedanken anderer führen.

„Neurotypische“ Kinder sagen: „Im Korb.“ Sie wissen: Sally kann nicht wissen, dass Anne die Puppe in die Kiste gelegt hat und sucht selbstverständlich dort, wo sie den Ball hingelegt hat.
Kinder aus dem Autismus-Spektrum sagen: „In der Kiste.“ Sie wissen, dass die Puppe in der Kiste ist.
Sie können sich nicht vorstellen, dass Sally das nicht weiß.